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Kulturwissenschaftliche Fakultät

Facheinheit Sozial- und Kulturanthropologie

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Bedfords Metamorphose

Kurzbeschreibung:

Auf den Straßen Lateinamerikas, Asiens und Afrikas sind reich verzierte Lastkraftwagen ein vertrauter Anblick. Dies ist gelegentlich zur Kenntnis genommen worden, nicht aber, daß diese LKWs nicht nur äußerlich verziert, sondern auch auf höchst unorthodoxe Weise von Grund auf umgebaut und dadurch auch den lokalen Bedingungen angepaßt worden sind. Im Sudan wie in anderen Ländern Afrikas hat sich jenseits jeglicher Förderung durch Staat oder Entwicklungshilfe ein überraschend innovatives Milieu von LKW-Handwerkern ausgebildet, die - ursprünglich aus der einfachen Handwerkstradition der agrarischen Gesellschaft hervorgegangen - diese Kunst mit außergewöhnlicher Kreativität betreiben.

Das Vorhaben widmet sich der Untersuchung der technischen Aneignung und Weitererfindung des LKWs, der damit verbundenen Praxis der Werkstätten und ihrer fünfzigjährigen Tradition von Innovationen im lokalen LKW-Bau. Ausgehend von der detaillierten Erhebung der Arbeitsprozesse mit ihrem Zusammenfluß von Material, Vision und körperlichem Wissen zielt das Vorhaben auf die Erforschung der kulturellen und sozialen Organisation der handwerklichen Kreativität.

Methodisch führt das Vorhaben unter Rückgriff auf Techniken der visuellen Anthropologie Neuerungen in die ethnologische Forschungsmethodik ein, die dazu dienen, die Verbalisierung impliziten handwerklichen Wissens anzuleiten. Wir nennen diese Methode videogestützte Elizitation.

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Verantwortlich für die Redaktion: Nadja Bscherer

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