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Kulturwissenschaftliche Fakultät

Facheinheit Sozial- und Kulturanthropologie

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Generationenbeziehungen und innerfamiläre Ressourcenflüsse in Westafrika: Ein Vergleich Benin - Togo

Förderung: DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft

Laufzeit: 2009 – 2010; 2014 - 2016, danach kostenneutrale Laufzeitverlängerung bis 12.2020

Projektleitung: Prof. Dr. Erdmute Alber

Mitarbeiterin: Tabea Häberlein

Kurzbeschreibung:

Thema des Forschungsprojektes sind die sich wandelnden Generationenbeziehungen und dabei insbesondere die Veränderungen von Rolle und Status alter Menschen in Nordosttogo (Kabiye), Nordwestbenin (Lokpa) und Nordostbenin (Baatombu). Der Untersuchungsfokus liegt dabei auf Ressourcenflüssen zwischen den Generationen, und hier besonders bei jenen, die die Versorgung der Alten gewährleisten. Es existieren bislang kaum systematische (ethnologische) Untersuchungen über Generationenbeziehungen und alte Menschen in Afrika, wohl aber stereotype Vorannahmen zu diesem Thema: Einerseits werden die gerontokratischen Alten dargestellt, die der jüngeren Generation den Zugang zu sozialen und politischen Ressourcen versperren. Zum anderen – und im Gegensatz zu erster negativ wertenden Vorstellung – wird die solidarische afrikanische Großfamilie beschworen, die alle intergenerationellen Versorgungsmodalitäten intern zu lösen im Stande sei. Es wird weiterhin behauptet, dass sich im Zuge von Modernisierungsprozessen beide Aspekte der „afrikanischen“ Generationenbeziehungen auflösen würden.

Um diese so häufig rezitierten Klischees kritisch zu hinterfragen, führt das Forschungsprojekt an drei ländlichen Standorten während eines Jahres quantifizierende Erhebungen zu intergenerationellen familiären Ressourcenflüssen durch. Die vergleichende Auswertung der drei Fallstudien soll Rückschlüsse auf nationale und regionale Besonderheiten der verwandtschaftlichen und intergenerationellen Versorgung bieten. Dabei werden auch Rückflüsse von der Stadt aufs Land bzw. von anderen Diasporagemeinden der entsprechenden Ethnien berücksichtigt.

Hinzu kommen qualitative Feldforschungen. Sie sollen die soziale Konstruktion von Lebensalter und Generationenbeziehungen, die sich wandelnden Rollen der Alten, sowie deren Macht- und Statuspositionen innerhalb der Familien ausloten. Das Projekt will damit beispielhaft die materielle Substanz von intergenerationellen Verwandtschaftsbeziehungen in drei unterschiedlichen bäuerlichen Ethnien Westafrikas erforschen: Zwei verwandte Ethnien in benachbarten Staaten (Kabiye in Togo und Lokpa in Benin) sowie eine weitere im Staat Benin, die sich aber strukturell von den anderen absetzt (Baatombu). Es soll einen Beitrag zur insgesamt schwachen Generationenforschung in der Ethnologie leisten.

Publikationen und Vorträge zum Projekt (pdf)


Verantwortlich für die Redaktion: Nadja Bscherer

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